dBi (Dezibel-Isotrop)
dBi ist eine Maßeinheit für den Antennengewinn, die sich auf einen idealen isotropen Strahler bezieht. Ein isotroper Strahler sendet die gesamte Leistung gleichmäßig in alle Raumrichtungen und dient als theoretischer Referenzwert mit 0 dBi. Der in dBi angegebene Antennengewinn beschreibt, wie viel stärker eine reale Antenne in ihrer Hauptstrahlrichtung abstrahlt im Vergleich zu dieser idealisierten Referenz.
Berechnung von dBi
Der Antennengewinn in dBi wird wie folgt berechnet:
G(dBi) = 10 × log₁₀(P₁ / P₀)
Dabei gilt:
P₁ = Leistungsdichte in der Hauptstrahlrichtung
P₀ = Leistungsdichte eines isotropen Strahlers mit gleicher Eingangsleistung
Der Gewinn hängt zudem von der Richtwirkung (D) und dem Wirkungsgrad (η) der Antenne ab:
G = η × D
mit:
G = linearer Antennengewinn
η = Wirkungsgrad der Antenne (zwischen 0 und 1)
D = Richtwirkung
Diese Formeln sind grundlegend für die Antennenkonstruktion und die Modellierung der Systemleistung.
Praxisbeispiele für Antennengewinne in dBi
WLAN-Router-Antennen: Typischerweise 2–5 dBi, ideal für gleichmäßige Innenraumabdeckung
Richtantennen (z. B. Yagi): Etwa 10–15 dBi, mit stark gebündelter Abstrahlung
Satellitenschüsseln: Häufig über 30 dBi, für hohe Reichweite und Signalstärke
Solche Werte helfen bei der Auswahl geeigneter Antennen hinsichtlich Versorgungsfläche und Link Budget.
Bedeutung im Systemdesign
Ein höherer dBi-Wert bedeutet nicht mehr Gesamtleistung, sondern eine stärkere Bündelung der Abstrahlung in eine bestimmte Richtung. Dadurch erhöht sich die Reichweite in diese Richtung, während andere Richtungen weniger versorgt werden. Dieser Kompromiss ist entscheidend in:
Netzwerkplanung (WLAN, LTE, 5G)
Satelliten- und Funkkommunikation
Radar- und Telemetriesystemen
Punkt-zu-Punkt-Funkverbindungen
Im Gegensatz zu dBd, das sich auf einen realen Dipol bezieht, verwendet dBi einen standardisierten, theoretischen Bezug. Dies erleichtert systemübergreifende Leistungsvergleiche und Simulationen.
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