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MIC-Zulassung – Übersicht

Japan wendet eines der strukturiertesten Zulassungssysteme für Funk- und Telekommunikationsgeräte weltweit an. Die MIC-Zertifizierung (Ministry of Internal Affairs and Communications) stellt sicher, dass Geräte den nationalen Spektrumsvorschriften und technischen Spezifikationen für drahtlose Kommunikation entsprechen. Ein klares Verständnis dieser Anforderungen hilft Herstellern, die Zertifizierung zu rationalisieren und kostspielige Verzögerungen zu vermeiden.

Hinweis: Elektrische Sicherheitsanforderungen werden separat unter dem PSE-Zeichen geregelt. Die allgemeine EMV wird in Japan nicht durch ein einziges Gesetz geregelt; bei Funkgeräten werden EMV-Aspekte von MIC-Standards abgedeckt, während Nicht-Funkgeräte freiwilligen Programmen wie VCCI folgen können.

Wichtige Punkte

Unterstützung benötigt? Umfassende Beratung und lokale Vertretung für MIC-Zulassungen, einschließlich Prüfungskoordination, Dokumentation und Kennzeichnung. → MIC-Zertifizierungsservices

Die folgenden Abschnitte erläutern die regulatorische Struktur, den Anwendungsbereich, die technischen Standards und den Zertifizierungsprozess im Detail.

Regulatorischer Rahmen

Japans Funk- und Telekommunikationsvorschriften werden vom Ministry of Internal Affairs and Communications (MIC) verwaltet. Die regulatorische Landschaft besteht hauptsächlich aus dem Radio Law und dem Telecommunications Business Law. Ein klares Verständnis der Rollen und Pflichten jeder Einrichtung vereinfacht den MIC-Zertifizierungsprozess erheblich.

Akteur Details
MIC1 (Regulierungsbehörde) Rolle: Nationale Regulierungsbehörde für Funk und Telekommunikation
Hauptverantwortlichkeiten: Stellt Zertifizierungsnummern aus; führt öffentliche Gerätedatenbank; führt Marktüberwachung, Rückrufe und Inspektionen durch; veröffentlicht Vorschriften und Bekanntmachungen.
Registered Certification Bodies (RCBs) Rolle: Drittanbieter-Konformitätsbewertungsorganisationen
Hauptverantwortlichkeiten: Bewerten Prüfdaten; führen Konformitätsbewertung durch; stellen Zertifikate aus; reichen Ergebnisse bei MIC1 ein.
Testing Laboratories Rolle: Akkreditierte Prüfeinrichtungen
Hauptverantwortlichkeiten: Führen akkreditierte Prüfungen durch; erstellen ISO/IEC 170252-Berichte; ausländische Berichte können nach RCB-Ermessen akzeptiert werden (einschl. unter MRA3); ELP4-Zeichen verwendet bestimmte JP-Labore.
Conformity Assessment Bodies (CABs) Rolle: Ausländische Konformitätsbewertungsorganisationen (unter MRA3)
Hauptverantwortlichkeiten: Stellen Prüfdaten und Bewertungen unter MRA3-Abkommen bereit; liefern Konformitätsbewertungen, die von japanischen RCBs anerkannt werden können; arbeiten innerhalb definierter MRA3-Geltungsbereichsgrenzen.
Local Representative Rolle: In Japan ansässiger Antragsteller/Vertreter (kategorieabhängig)
Hauptverantwortlichkeiten: Reichen SSRE4-Erklärungen und HFD4-Registrierungen ein; reichen ELP4-Zeichen ein; fungieren als MIC1/RCB-Kontakt; nicht erforderlich für SRE4, wenn der ausländische Hersteller das Zertifikat besitzt.
Akteur Rolle Hauptverantwortlichkeiten
MIC1 (Regulierungsbehörde) Nationale Regulierungsbehörde für Funk und Telekommunikation Stellt Zertifizierungsnummern aus; führt öffentliche Gerätedatenbank; führt Marktüberwachung, Rückrufe und Inspektionen durch; veröffentlicht Vorschriften und Bekanntmachungen.
Registered Certification Bodies (RCBs) Drittanbieter-Konformitätsbewertungsorganisationen Bewerten Prüfdaten; führen Konformitätsbewertung durch; stellen Zertifikate aus; reichen Ergebnisse bei MIC1 ein.
Testing Laboratories Akkreditierte Prüfeinrichtungen Führen akkreditierte Prüfungen durch; erstellen ISO/IEC 170252-Berichte; ausländische Berichte können nach RCB-Ermessen akzeptiert werden (einschl. unter MRA3); ELP4-Zeichen verwendet bestimmte JP-Labore.
Conformity Assessment Bodies (CABs) Ausländische Konformitätsbewertungsorganisationen (unter MRA3) Stellen Prüfdaten und Bewertungen unter MRA3-Abkommen bereit; liefern Konformitätsbewertungen, die von japanischen RCBs anerkannt werden können; arbeiten innerhalb definierter MRA3-Geltungsbereichsgrenzen.
Local Representative In Japan ansässiger Antragsteller/Vertreter (kategorieabhängig) Reichen SSRE4-Erklärungen und HFD4-Registrierungen ein; reichen ELP4-Zeichen ein; fungieren als MIC1/RCB-Kontakt; nicht erforderlich für SRE4, wenn der ausländische Hersteller das Zertifikat besitzt.

Hinweise:

1 MIC: Ministry of Internal Affairs and Communications, Japans nationale Telekommunikationsregulierungsbehörde. Zulassungsnummern werden von MIC nur bei direkten MIC-Zulassungen vergeben; für die meisten Gerätekategorien werden Zulassungsnummern von RCBs erteilt.

2 ISO/IEC 17025: Internationaler Standard für die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien.

3 MRA: Abkommen über die gegenseitige Anerkennung zwischen Japan und Partnerländern (USA, EU) zur gegenseitigen Anerkennung von Prüfdaten. Ausländische Prüfberichte werden nur akzeptiert, wenn sie ausdrücklich im Rahmen des MRA anerkannt und von einem RCB validiert wurden.

4 SRE/SSRE/HFD/ELP: Gerätekategorien nach dem Funkgesetz - Specified Radio Equipment, Special Specified Radio Equipment, High-Frequency Devices, Extremely Low Power Devices.

Diese regulatorische Struktur bildet die Grundlage für die Bestimmung von Gerätekategorien, anwendbaren Standards und Zertifizierungsanforderungen.

Anwendungsbereich und Geltungsbereich

MIC-Vorschriften klassifizieren Geräte in verschiedene Kategorien. Die nachfolgende Tabelle bietet einen schnellen Überblick. Details einschließlich Beispielen und Zertifizierungsanforderungen finden Sie in den Kategoriebeschreibungen in den folgenden Abschnitten.

Schnellübersicht

Kategorie Details
SRE # Bereich: Specified Radio Equipment
Typische Geräte: Wi-Fi-Router, Bluetooth-Geräte, Smartphones
SSRE # Bereich: Special Specified Radio Equipment
Typische Geräte: Geräte mit geringer Leistung und kurzer Reichweite (z.B. BLE-Tracker)
HFD # Bereich: High-Frequency Devices (>10 kHz)
Typische Geräte: Mikrowellenöfen, HF-Schweißgeräte, Induktionskochfelder
ELP # Bereich: Extremely Low-Power Devices
Typische Geräte: Schlüsselanhänger, Spielzeug, minimale RFID-Tags
Telecom Terminal # Bereich: Geräte mit öffentlicher Netzwerkschnittstelle
Typische Geräte: DSL-Modems, Telefone, LTE-Gateways
Ausnahmen # Bereich: Empfänger & passive Komponenten
Typische Geräte: GPS-Module, Antennen, Funkscanner
Kategorie Bereich Typische Geräte (Beispiele)
SRE # Specified Radio Equipment Wi-Fi-Router, Bluetooth-Geräte, Smartphones
SSRE # Special Specified Radio Equipment Geräte mit geringer Leistung und kurzer Reichweite (z.B. BLE-Tracker)
HFD # High-Frequency Devices (>10 kHz) Mikrowellenöfen, HF-Schweißgeräte, Induktionskochfelder
ELP # Extremely Low-Power Devices Schlüsselanhänger, Spielzeug, minimale RFID-Tags
Telecom Terminal # Geräte mit öffentlicher Netzwerkschnittstelle DSL-Modems, Telefone, LTE-Gateways
Ausnahmen # Empfänger & passive Komponenten GPS-Module, Antennen, Funkscanner

Specified Radio Equipment (SRE)

  • Bereich: Geräte, die absichtlich HF-Signale zu Kommunikationszwecken aussenden.

  • Beispiele: Wi-Fi-Router, Bluetooth-Lautsprecher, Smartphones, RFID-Lesegeräte, drahtlose Mikrofone, Drohnen.

  • Zertifizierungsanforderungen: Obligatorische Prüfung und Drittanbieter-Zertifizierung durch eine registrierte Zertifizierungsstelle (RCB).

Siehe auch Kennzeichnung → Giteki-Zeichen (SRE)

Special Specified Radio Equipment (SSRE)

  • Bereich: Untergruppe von SRE, die aufgrund geringerer Leistung und reduziertem Risiko eine vereinfachte Zertifizierung ermöglicht.

  • Beispiele: Geräte mit geringer Leistung und kurzer Reichweite wie Bluetooth Low Energy (BLE) Tracker.

  • Zertifizierungsanforderungen: SSRE-Geräte folgen einem vereinfachten Zulassungsverfahren. Hersteller müssen das Gerät über einen lokalen Vertreter in Japan bei MIC registrieren. Test- und Konformitätsbewertungsanforderungen sind im Vergleich zu SRE reduziert, aber die Einhaltung der technischen Standards bleibt obligatorisch.

Siehe auch Kennzeichnung → Giteki-Zeichen (SSRE)

High-Frequency Devices (HFD)

  • Bereich: Nicht-Kommunikationsgeräte, die HF-Energie für industrielle, wissenschaftliche oder medizinische Zwecke aussenden.

  • Beispiele: Mikrowellenöfen, HF-Schweißmaschinen, Induktionskochfelder, industrielle Heizsysteme.

  • Zertifizierungsanforderungen: Konformitätsprüfung und MIC-Registrierung über einen lokalen Vertreter.

Siehe auch Kennzeichnung → HFD-Zeichen

Extremely Low-Power (ELP) Devices

  • Bereich: Geräte, die HF-Signale unterhalb der im Funkgesetz definierten Feldstärkeschwellenwerte aussenden.

  • Beispiele: Schlüsselanhänger, Spielzeug mit kurzer Reichweite, RFID-Tags mit minimaler Leistung.

  • Zertifizierungsanforderungen: ELPs sind von der obligatorischen MIC-Zertifizierung ausgenommen. Sie müssen die Störgrenzwerte gemäß Funkgesetz einhalten, und Hersteller können optional das freiwillige ELP-Zeichen für bessere Markttransparenz und Konformitätssicherung verwenden. (Für ELP-Grenzwerte nach Frequenz, siehe Kennzeichnung → ELP.)

Telecom Terminal Equipment

  • Bereich: Geräte, die direkt mit öffentlichen Telekommunikationsnetzen verbunden sind.

  • Beispiele: DSL-Modems, kabelgebundene und drahtlose Telefone, Mobilfunk-Router, LTE-Gateways.

  • Zertifizierungsanforderungen: Geräte müssen eine obligatorische Zertifizierung nach dem Telekommunikationsgeschäftsgesetz (TBL) erhalten. Wo zutreffend, kommt dies zusätzlich zur MIC-Zertifizierung nach dem Funkgesetz.

Siehe auch Kennzeichnung → Giteki-Zeichen (Telecom)

Ausnahmen & Grenzfälle

  • Bereich: Geräte ohne beabsichtigte Übertragung oder rein passive Komponenten.

  • Beispiele: GPS-Empfänger, Funkscanner, Antennen, passive RFID-Tags.

  • Zertifizierungsanforderungen: Von der MIC-Zertifizierung ausgenommen. Grenzfälle sollten mit einem RCB geprüft werden.

Sobald die Gerätekategorie definiert ist, besteht der nächste Schritt darin, die anwendbaren technischen Standards zu bestimmen. Diese sind im Funkgesetz festgelegt, während ARIB-Standards die gesetzlichen Anforderungen in praktische technische Bedingungen und Prüfverfahren übersetzen, die von RCBs und Laboratorien für die Zertifizierung verwendet werden.

Anwendbare technische Standards

Alle Geräte, die der MIC-Zertifizierung unterliegen, müssen dem Funkgesetz entsprechen. In der Praxis wird die Konformität durch ARIB-Standards nachgewiesen, die gesetzliche Anforderungen in praktische Prüfverfahren übersetzen. Der anwendbare Standard hängt von Frequenzband, Technologie und Anwendung ab. Die nachfolgende Tabelle zeigt gängige ARIB-Standards nur zur Orientierung – die genauen Anforderungen müssen immer mit dem zuständigen RCB bestätigt werden.

Standard Details
Automobil- / Fahrzeugtechnologien
ARIB STD-T48 Frequenz/Technologie: 60–61 GHz, 76–77 GHz Automobil-Radar (geringer Leistung)
Typische Geräte: Grundlegende Kollisionswarnsysteme, Kurzstrecken-Erkennungsradar
ARIB STD-T75 Frequenz/Technologie: 5,76–5,92 GHz Dedicated Short Range Communications (DSRC) (ITS/EFC)
Typische Geräte: On-Board Units (OBUs), Roadside Units (RSUs), Mautsysteme
ARIB STD-T111 Frequenz/Technologie: 77–81 GHz Hochauflösendes Automobil-Radar
Typische Geräte: Erweiterte Fahrerassistenzsysteme, Fußgänger-/Radfahrer-Erkennungsradar
Wi-Fi / ISM-Technologien
ARIB STD-T66 Frequenz/Technologie: 2,4 GHz ISM
Typische Geräte: Bluetooth, Zigbee, Wi-Fi-Module
ARIB STD-T71 Frequenz/Technologie: 5 GHz Wi-Fi (U-NII-Bänder; DFS erforderlich in 5,3/5,6 GHz; 5,2/5,3 GHz nur für Innenbereich)
Typische Geräte: IEEE 802.11a/n/ac/ax-Geräte
IoT / RFID / Smart Metering
ARIB STD-T107 Frequenz/Technologie: 920 MHz RFID
Typische Geräte: RFID-Tags für Logistik und Tracking
ARIB STD-T108 Frequenz/Technologie: 920 MHz Low Power Wide Area Network (LPWAN) / Smart Metering
Typische Geräte: Sigfox, LoRa, Smart Meter
Mobilfunk / Mobile Kommunikation
ARIB STD-T104 Frequenz/Technologie: LTE-Advanced (IMT-Bänder 700 MHz–2 GHz)
Typische Geräte: Endgeräte (UE) und Basisstationen
Spezialisierte Technologien
RCR STD-31 (ARIB) Frequenz/Technologie: Funkgeräte mit geringer Leistung (Landmobilfunk; Antennenleistung ≤ 1 mW, leitungsgebunden)
Typische Geräte: Push-to-Talk-Handgeräte, kleine betriebsinterne Sprachsysteme
ARIB STD-T91 Frequenz/Technologie: Ultra-Wideband (UWB) (3,4–4,8 GHz, 7,25–10,25 GHz; Innenbereich)
Typische Geräte: Sensorsysteme, Indoor-Positionierung, Hochgeschwindigkeits-Datenverbindungen
Standard Frequenz / Technologie Typische Geräte
Automobil- / Fahrzeugtechnologien
ARIB STD-T48 60–61 GHz, 76–77 GHz Automobil-Radar (geringer Leistung) Grundlegende Kollisionswarnsysteme, Kurzstrecken-Erkennungsradar
ARIB STD-T75 5,76–5,92 GHz Dedicated Short Range Communications (DSRC) (ITS/EFC) On-Board Units (OBUs), Roadside Units (RSUs), Mautsysteme
ARIB STD-T111 77–81 GHz Hochauflösendes Automobil-Radar Erweiterte Fahrerassistenzsysteme, Fußgänger-/Radfahrer-Erkennungsradar
Wi-Fi / ISM-Technologien
ARIB STD-T66 2,4 GHz ISM Bluetooth, Zigbee, Wi-Fi-Module
ARIB STD-T71 5 GHz Wi-Fi (U-NII-Bänder; DFS erforderlich in 5,3/5,6 GHz; 5,2/5,3 GHz nur für Innenbereich) IEEE 802.11a/n/ac/ax-Geräte
IoT / RFID / Smart Metering
ARIB STD-T107 920 MHz RFID RFID-Tags für Logistik und Tracking
ARIB STD-T108 920 MHz Low Power Wide Area Network (LPWAN) / Smart Metering Sigfox, LoRa, Smart Meter
Mobilfunk / Mobile Kommunikation
ARIB STD-T104 LTE-Advanced (IMT-Bänder 700 MHz–2 GHz) Endgeräte (UE) und Basisstationen
Spezialisierte Technologien
RCR STD-31 (ARIB) Funkgeräte mit geringer Leistung (Landmobilfunk; Antennenleistung ≤ 1 mW, leitungsgebunden) Push-to-Talk-Handgeräte, kleine betriebsinterne Sprachsysteme
ARIB STD-T91 Ultra-Wideband (UWB) (3,4–4,8 GHz, 7,25–10,25 GHz; Innenbereich) Sensorsysteme, Indoor-Positionierung, Hochgeschwindigkeits-Datenverbindungen

Zusätzliche Standards: Wi-Fi 6E (6 GHz) und andere aufkommende Technologien werden in neueren ARIB-Dokumentationen geregelt, die oben nicht aufgeführt sind. Öffentliche 5G-NR-Systeme in Japan werden separat spezifiziert (z.B. ARIB STD-T120 – IMT-Systeme basierend auf 3GPP-Spezifikationen).

Die Einhaltung des relevanten ARIB-Standards ist erforderlich, um die Konformität mit dem Funkgesetz nachzuweisen. Nach Identifizierung des anwendbaren Standards muss das Gerät über eine registrierte Zertifizierungsstelle (RCB) geprüft und zertifiziert werden, um die MIC-Zulassung zu erhalten.

MIC-Zertifizierungsprozess

Der MIC-Zertifizierungsprozess folgt einer klar definierten Abfolge, von der Vorbereitung und Prüfung bis zur Zertifizierung und Konformität nach der Zulassung. Das Verständnis jedes Schritts hilft Herstellern, Verzögerungen zu vermeiden und einen reibungslosen Marktzugang zu erreichen.

Prozessübersicht

Der Zertifizierungsablauf ist in fünf Phasen strukturiert, wie unten dargestellt.

Vorbereitung Standards, Doks, Labor Prüfung HF, EMV, SAR Einreichung RCB / MIC-Prüfung Zertifizierung Zulassung & Nummer Kennzeichnung Giteki / Label 1 2 3 4 5

Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Vorbereitung (Standards & Dokumentation)

  • Identifizierung der anwendbaren Gerätekategorie und technischen ARIB-Standards.

  • Sammlung erforderlicher Dokumentation (Schaltpläne, Blockdiagramme, Stückliste, Handbücher).

  • Definition der Prüfstrategie: über akkreditierte externe Labore, die von MIC/RCBs anerkannt sind (ISO/IEC 17025), oder intern, wenn Ihr Labor ISO/IEC 17025 akkreditiert ist.

2. Prüfung & Berichtserstellung

  • Durchführung von Konformitätsprüfungen einschließlich HF-Leistung und, wo zutreffend, EMV gemäß den Definitionen des Funkgesetzes oder TBL.

  • Erstellung umfassender Prüfberichte, die die Einhaltung der technischen Standards Japans dokumentieren.

3. Einreichung & Bewertung

  • Einreichung von Berichten und Dokumentation bei einer registrierten Zertifizierungsstelle (RCB) oder direkt bei MIC (je nach Gerätekategorie).

  • Wo erforderlich, muss ein in Japan ansässiger lokaler Vertreter die Einreichung vornehmen.

  • Hinweis: RCBs sind unabhängige, von MIC benannte Stellen, keine Behörden.

4. Zertifizierung & Nummerierung

  • Erhalt der Zertifizierung und Zulassungsnummer vom RCB (für SRE/SSRE) oder MIC (für direkte Zulassungen).

  • Sicherstellung, dass Geräteinformationen korrekt in der öffentlichen MIC-Datenbank registriert sind.

5. Kennzeichnung & laufende Konformität

  • Anbringung der erforderlichen Kennzeichnung: Giteki-Zeichen (SRE/SSRE, Telecom) oder andere anwendbare Etiketten (HFD, ELP).

  • Aufrechterhaltung der Konformität mit laufenden Verpflichtungen: Bereitschaft zur Marktüberwachung, ordnungsgemäße Dokumentation und keine unbefugten Änderungen.

Der Zertifizierung folgen Kennzeichnung und kontinuierliche Konformitätsverpflichtungen, um die Marktzulassung in Japan aufrechtzuerhalten.

Erforderliche Dokumente

Eine ordnungsgemäße Vorbereitung und genaue Zusammenstellung der erforderlichen Dokumentation sind entscheidend, um den MIC-Zertifizierungsprozess zu rationalisieren. Nachfolgend finden Sie eine strukturierte Übersicht der wesentlichen Dokumentation, kategorisiert nach Typ:

Dokumenttyp Details
Technische Dokumentation Zweck: Detaillierte technische Spezifikationen und Designinformationen
Hauptkomponenten: Schaltpläne, Blockdiagramme, detaillierte Produktbeschreibung, Stückliste (BOM1), Benutzerhandbuch, interne/externe Gerätefotos.
Prüfdokumentation Zweck: Nachweis der Konformitätsprüfung
Hauptkomponenten: Prüfberichte (HF2, EMV3, SAR4 falls zutreffend), Fotos des Prüfaufbaus, Antennenspezifikationen, Details zur Firmware-Konfiguration.
Antragsunterlagen Zweck: Erforderliche Einreichungsformulare
Hauptkomponenten: Ausgefülltes Antragsformular für RCB5-Zulassungen. Für IFERW6 werden Antragsformulare direkt bei MIC7 eingereicht.
Erklärungen & unterstützende Dokumente Zweck: Rechtliche Erklärungen und Qualitätszertifizierungen
Hauptkomponenten: ISO 9001 / QMS8-Erklärung, Vollmacht (falls zutreffend), Details zum lokalen Vertreter (falls erforderlich). Für SSRE9 ist ein vereinfachtes Erklärungsverfahren mit MIC7-Registrierung erforderlich.
Kennzeichnungsdokumentation Zweck: Einhaltung der Produktkennzeichnungsregeln
Hauptkomponenten: Etikettenentwurf mit dem Giteki-Zeichen und der Zertifizierungsnummer (für SRE/SSRE9 und Telecom-Endgeräte), Platzierungsdiagramm mit genauer Position der Kennzeichnung auf dem Gerät. Für HFD und ELP9 gelten andere Kennzeichnungssysteme. Für IFERW6-Zulassungen basiert die Kennzeichnung auf dem MIC7-Zulassungsnummernsystem (ohne Giteki-Symbol).
Dokumenttyp Beschreibung / Zweck Hauptkomponenten
Technische Dokumentation Detaillierte technische Spezifikationen und Designinformationen Schaltpläne, Blockdiagramme, detaillierte Produktbeschreibung, Stückliste (BOM1), Benutzerhandbuch, interne/externe Gerätefotos.
Prüfdokumentation Nachweis der Konformitätsprüfung Prüfberichte (HF2, EMV3, SAR4 falls zutreffend), Fotos des Prüfaufbaus, Antennenspezifikationen, Details zur Firmware-Konfiguration.
Antragsunterlagen Erforderliche Einreichungsformulare Ausgefülltes Antragsformular für RCB5-Zulassungen. Für IFERW6 werden Antragsformulare direkt bei MIC7 eingereicht.
Erklärungen & unterstützende Dokumente Rechtliche Erklärungen und Qualitätszertifizierungen ISO 9001 / QMS8-Erklärung, Vollmacht (falls zutreffend), Details zum lokalen Vertreter (falls erforderlich). Für SSRE9 ist ein vereinfachtes Erklärungsverfahren mit MIC7-Registrierung erforderlich.
Kennzeichnungsdokumentation Einhaltung der Produktkennzeichnungsregeln Etikettenentwurf mit dem Giteki-Zeichen und der Zertifizierungsnummer (für SRE/SSRE9 und Telecom-Endgeräte), Platzierungsdiagramm mit genauer Position der Kennzeichnung auf dem Gerät. Für HFD und ELP9 gelten andere Kennzeichnungssysteme. Für IFERW6-Zulassungen basiert die Kennzeichnung auf dem MIC7-Zulassungsnummernsystem (ohne Giteki-Symbol).

Hinweise:

1 BOM: Bill of Materials - detailliertes Verzeichnis von Teilen, Komponenten und Materialien, die zur Herstellung eines Produkts erforderlich sind.

2 HF: Hochfrequenz - elektromagnetische Strahlung im Frequenzbereich von etwa 20 kHz bis 300 GHz.

3 EMV: Elektromagnetische Verträglichkeit - die Fähigkeit elektronischer Geräte, in ihrer elektromagnetischen Umgebung ordnungsgemäß zu funktionieren.

4 SAR: Spezifische Absorptionsrate - Maß für die vom menschlichen Körper absorbierte Energie bei Exposition gegenüber hochfrequenten elektromagnetischen Feldern. SAR-Tests können in Japan für bestimmte Geräte erforderlich sein, die innerhalb von 20 cm vom menschlichen Körper betrieben werden (z.B. Mobiltelefone), basierend auf ARIB STD-T56.

5 RCB: Registered Certification Body - von MIC autorisierte Organisationen zur Durchführung von Konformitätsbewertungen und Ausstellung von Zertifizierungen.

6 IFERW: Individual MIC Approval - direkter Zulassungsweg durch das Ministry of Internal Affairs and Communications für bestimmte Gerätekategorien.

7 MIC: Ministry of Internal Affairs and Communications - Japans nationale Telekommunikationsregulierungsbehörde.

8 QMS: Qualitätsmanagementsystem - systematischer Ansatz für Qualitätsmanagement und kontinuierliche Verbesserung.

9 SRE/SSRE/HFD/ELP: Gerätekategorien nach dem Funkgesetz - Specified Radio Equipment, Special Specified Radio Equipment, High-Frequency Devices, Extremely Low Power Devices.

Hinweis: Vollständige und genaue Dokumentation reduziert erheblich das Risiko von Verzögerungen oder zusätzlichen Anfragen von RCBs oder MIC und beschleunigt dadurch den gesamten Zulassungsprozess.

Kennzeichnungsanforderungen nach Gerätekategorie

Eine korrekte Kennzeichnung ist unerlässlich, um die MIC-Zulassung aufrechtzuerhalten und eine rechtmäßige Marktpräsenz in Japan zu gewährleisten. Die Kennzeichnungsanforderungen variieren je nach Gerätekategorie und müssen die MIC-Vorschriften genau befolgen. Eine unsachgemäße oder fehlende Kennzeichnung kann zur Importverweigerung, Geldstrafen oder zum Marktrückzug führen.

Anwendbare Kennzeichnungsanforderungen (Übersicht)

Zeichen Details
Giteki # Bereich: Specified Radio Equipment (SRE/SSRE) & Telecom-Endgeräte
Typische Geräte: Wi-Fi-Router, Bluetooth-Geräte, LTE/5G-Ausrüstung, Telefone
Anforderung: Obligatorisch
HFD # Bereich: High-Frequency Devices > 10 kHz
Typische Geräte: Mikrowellenöfen, HF-Schweißgeräte, Induktionskochfelder, industrielle HF-Heizgeräte
Anforderung: Obligatorisch
ELP # Bereich: Extremely Low-Power Devices unter den Feldstärkegrenzwerten des Funkgesetzes
Typische Geräte: Schlüsselanhänger, Spielzeug, RFID-Tags mit minimaler Leistung
Anforderung: Freiwillig
Zeichen Bereich Typische Geräte Obligatorisch / Freiwillig
Giteki # Specified Radio Equipment (SRE/SSRE) & Telecom-Endgeräte Wi-Fi-Router, Bluetooth-Geräte, LTE/5G-Ausrüstung, Telefone Obligatorisch
HFD # High-Frequency Devices > 10 kHz Mikrowellenöfen, HF-Schweißgeräte, Induktionskochfelder, industrielle HF-Heizgeräte Obligatorisch
ELP # Extremely Low-Power Devices unter den Feldstärkegrenzwerten des Funkgesetzes Schlüsselanhänger, Spielzeug, RFID-Tags mit minimaler Leistung Freiwillig

Hinweis: Für IFERW (Individual MIC Approval) folgt die Kennzeichnung dem MIC-Zulassungsnummernsystem und verwendet kein Zeichen wie Giteki, HFD oder ELP.

Kennzeichnungspflicht

1. Giteki-Zeichen – Specified Radio Equipment (SRE) & Telecom-Endgeräte

  • Gilt für Geräte, die absichtlich HF-Signale aussenden und solche, die mit öffentlichen Netzen verbunden sind.

  • Muss dauerhaft angebracht, deutlich lesbar und direkt mit dem zertifizierten Produkt verbunden sein.

  • Umfasst das Giteki-Symbol mit einer "R" (Radio Equipment) oder "T" (Telecom Terminal Equipment) Kennzeichnung und einer eindeutigen Zertifizierungsnummer (z.B. 001-XXXXXX).

  • Bei sehr kleinen Geräten kann das Zeichen im Benutzerhandbuch oder als elektronisches Etikett (E-Label) erscheinen.

  • E-Labeling erfordert eine MIC-Genehmigung und muss für Benutzer leicht zugänglich sein (z.B. über Geräteeinstellungen).

Giteki-Zeichen mit R für Radio Equipment.
Giteki-Zeichen [R] — Radio Equipment
Giteki-Kennzeichnung mit T für Telecom Terminal Equipment.
Giteki-Zeichen [T] — Telecom Terminal Equipment

2. HFD-Zeichen – High-Frequency Devices

  • Erforderlich für Nicht-Kommunikationsgeräte, die über 10 kHz arbeiten.

  • Muss von einer japanischen Einheit beim lokalen MIC-Regionalbüro registriert werden.

  • Beispiele: Mikrowellenöfen, HF-Schweißgeräte, Ultraschallreiniger, Induktionskochfelder, NFC-Autotürgriffe.

  • Auch wenn von der Registrierung befreit, müssen diese Geräte dennoch alle geltenden gesetzlichen Grenzwerte einhalten.

Hinweis: Die HFD-Registrierung unterscheidet sich von der MIC-Typzulassung und gilt für alle Hochfrequenzgeräte, einschließlich bestimmter Verbraucherprodukte, nicht nur für Industriesysteme.

HFD-Kennzeichnung
HFD-Zeichen für High-Frequency Devices in Japan.

3. ELP-Zeichen – Extremely Low-Power Devices

  • Gilt für Geräte, die unterhalb der definierten Feldstärkeschwellenwerte gemäß Artikel 6-1-1 der Durchführungsverordnung arbeiten.

  • Grenzwerte nach Frequenzbereich:

    • < 322 MHz: max. 500 µV/m

    • 322 MHz–10 GHz: max. 35 µV/m

    • 10–150 GHz: ≤ 3,5 × f(GHz) oder 500 µV/m (je nachdem, was niedriger ist)

    • ≥ 150 GHz: fest bei 500 µV/m

  • Diese Geräte sind von der obligatorischen Zertifizierung befreit, können aber das freiwillige ELP-Zeichen tragen, um Markttransparenz und Vertrauen zu unterstützen.

  • Das ELP-Zeichen ist freiwillig und ersetzt nicht die MIC-Zertifizierung, wo diese anwendbar ist (z.B. Giteki).

Freiwilliges ELP-Zeichen, das die Einhaltung extrem niedriger Leistungsgrenzwerte gemäß dem japanischen Funkgesetz bestätigt.
ELP-Zeichen für Extremely Low-Power Devices.

Kombination von Zeichen

Hinweis: Je nach Funktionalität kann ein einzelnes Gerät mehrere Zeichen gleichzeitig benötigen (z.B. ein RFID-Lesegerät mit Wi-Fi-Funktion benötigt möglicherweise sowohl ein Giteki-Zeichen als auch ein HFD-Zeichen). Eine korrekte Kennzeichnung gewährleistet eine rechtmäßige Marktpräsenz und verhindert Zollablehnungen oder Geldstrafen.

Laufende Konformität & Marktüberwachung

Nach Erteilung der Zertifizierung müssen Hersteller weiterhin die MIC-Anforderungen erfüllen, um den legalen Marktzugang aufrechtzuerhalten. Das Ministry of Internal Affairs and Communications (MIC) setzt die Konformität nach der Zertifizierung durch strukturierte Marktüberwachung durch und erwartet die volle Kooperation der Hersteller.

Marktüberwachung durch MIC

  • MIC führt stichprobenartige Nachmarktinspektionen und Konformitätsprüfungen durch.

  • Zertifizierte Geräte können ohne Vorankündigung gekauft und erneut getestet werden.

  • Behörden können jederzeit Dokumentation oder technische Begründungen anfordern.

Herstellerpflichten

  • Aufrechterhaltung der technischen Konformität: Zertifizierte Produkte müssen mit der ursprünglich getesteten Version übereinstimmen.

  • Jede Änderung an Hardware, Firmware oder Antennenkonfiguration muss auf Rezertifizierung überprüft werden.

  • Implementierung interner Verfahren zur Produktänderungskontrolle und Konfigurationsverfolgung.

  • Archivierung aller zertifizierungsbezogenen Dokumentationen während des gesamten Marktlebenszyklus des Produkts.

Folgen der Nichteinhaltung

  • MIC kann formelle Warnungen aussprechen, Korrekturmaßnahmen anfordern oder die Zertifizierung widerrufen.

  • Nicht konforme Produkte können zurückgerufen oder vom Vertrieb in Japan ausgeschlossen werden.

  • Transparente Kommunikation und rechtzeitige Zusammenarbeit mit MIC sind unerlässlich, um die Zulassung aufrechtzuerhalten.

Die laufende Konformität ist nicht optional – sie ist ein Kernbestandteil des MIC-Marktzugangs. Hersteller müssen die Produktkonformität proaktiv verwalten, um Störungen zu vermeiden und langfristigen Erfolg in Japan sicherzustellen.

Zertifikatsgültigkeit & Erneuerungen

Im Gegensatz zu einigen internationalen Zertifizierungssystemen, die eine regelmäßige Erneuerung erfordern, laufen MIC-Zertifizierungen, die nach Japans Funkgesetz und Telekommunikationsgeschäftsgesetz ausgestellt wurden, nicht ab, solange das zertifizierte Produkt technisch unverändert bleibt.

Gültigkeitszeitraum

  • Unbegrenzte Gültigkeit: Zertifikate bleiben für die Lebensdauer des Produkts gültig, es sei denn, technische Änderungen werden eingeführt oder regulatorische Standards ändern sich.

  • Kein routinemäßiger Erneuerungszyklus: Japan verlangt keinen zeitbasierten Rezertifizierungsprozess für unveränderte Geräte.

  • Gültigkeitsbereich: Die Zertifizierung gilt strikt für die Gerätekonfiguration (einschließlich Firmware-Version), die getestet und genehmigt wurde.

Wann eine Erneuerung oder Rezertifizierung erforderlich ist

  • Designänderungen: Jede Änderung an Antennen, Sendern, Ausgangsleistung oder Betriebsfrequenzbändern.

  • Firmware-Updates: Änderungen, die das HF-Verhalten oder die für die Konformität relevante Gerätefunktionalität beeinflussen.

  • Änderungen anwendbarer Standards: Wenn MIC seine technischen Anforderungen aktualisiert, müssen betroffene Produkte möglicherweise neu bewertet werden.

Hersteller sollten robuste Änderungskontrollverfahren implementieren, um die fortdauernde Gültigkeit sicherzustellen und proaktiv jede Änderung zu bewerten, die eine Konformitätsprüfung oder Rezertifizierung erfordern könnte.

Produktänderungen & Rezertifizierung

Die Aufrechterhaltung der MIC-Zulassung erfordert, dass zertifizierte Produkte identisch mit der ursprünglich getesteten Konfiguration bleiben. Jede Änderung – Hardware oder Software – muss sorgfältig auf ihre Auswirkungen auf die Konformität bewertet werden.

Kurzreferenz – Typische Änderungen & Maßnahmen

Änderungstyp Typischerweise erforderliche Maßnahme
HF-Hardware (Antenne, Sender, Abschirmung) Erneute Prüfung; erfordert normalerweise neue Zertifizierung
Firmware oder Software mit Auswirkung auf HF-Verhalten Erneute Prüfung; erfordert normalerweise neue Zertifizierung bei Änderung von HF-Parametern (Leistung/Bänder/Modulation)
Funktionale Erweiterungen (z.B. neue drahtlose Funktionen) Neue Zertifizierung erforderlich
Mechanische/strukturelle Änderungen Auswirkungsbewertung; erneute Prüfung bei HF-Beeinflussung
Änderungstyp Typischerweise erforderliche Maßnahme
HF-Hardware (Antenne, Sender, Abschirmung) Erneute Prüfung; erfordert normalerweise neue Zertifizierung
Firmware oder Software mit Auswirkung auf HF-Verhalten Erneute Prüfung; erfordert normalerweise neue Zertifizierung bei Änderung von HF-Parametern (Leistung/Bänder/Modulation)
Funktionale Erweiterungen (z.B. neue drahtlose Funktionen) Neue Zertifizierung erforderlich
Mechanische/strukturelle Änderungen Auswirkungsbewertung; erneute Prüfung bei HF-Beeinflussung

Was stellt eine wesentliche Änderung dar?

  • HF-Hardware-Änderungen: Änderungen an Antennentyp, Layout, Senderkomponenten oder HF-Abschirmung.

  • Firmware- oder Software-Updates: Änderungen, die das Modulationsschema, die Ausgangsleistung, die Betriebsbänder oder andere HF-Parameter betreffen.

  • Funktionale Erweiterungen: Hinzufügen neuer drahtloser Funktionen (z.B. Aktivierung eines ruhenden Bluetooth- oder UWB-Moduls).

  • Mechanische Änderungen: Strukturelle Änderungen, die HF-Emissionen oder Geräteabschirmung beeinflussen können.

Welche Maßnahmen sind erforderlich?

  • Auswirkungsbewertung: Jede Änderung muss mit einem Konformitätsingenieur oder dem zuständigen RCB überprüft werden. Selbst kleine Änderungen müssen dokumentiert werden, um die fortdauernde Gültigkeit zu rechtfertigen.

  • Erneute Prüfung: Wenn die Änderung das HF-Verhalten oder Konformitätsparameter beeinflusst, muss eine Prüfung gemäß dem Funkgesetz durchgeführt werden, normalerweise nachgewiesen durch die anwendbaren ARIB-Standardmethoden.

  • Rezertifizierung / Neue Zulassung: Bei wesentlichen Änderungen ist ein neuer Zertifizierungsprozess erforderlich. In der Praxis führt dies normalerweise zur Vergabe einer neuen Giteki-Nummer.

Best Practices

  • Implementierung eines formalen Änderungsmanagementsystems, das technische, regulatorische und Kennzeichnungsauswirkungen abdeckt.

  • Führung detaillierter Aufzeichnungen über alle Änderungen nach der Zertifizierung und entsprechende Konformitätsentscheidungen.

  • Koordination mit dem ursprünglichen RCB oder einem qualifizierten Labor vor der Umsetzung von Änderungen, um eine Ungültigkeit der Zertifizierung zu vermeiden.

FAQ – Praktische Fragen

Welche Produkte erfordern eine MIC-Zertifizierung?

Alle Funkgeräte, die absichtlich HF-Signale aussenden, müssen zertifiziert werden. Dazu gehören Wi-Fi, Bluetooth, LTE, RFID, UWB und andere Funktechnologien. Auch Telekommunikationsendgeräte benötigen eine Zulassung nach dem Telecommunications Business Law.
→ Siehe: Anwendungsbereich und Geltungsbereich

Können ausländische Hersteller eine MIC-Zertifizierung direkt erhalten?

Ja. Die MIC-Zertifizierung kann direkt an ausländische Hersteller erteilt werden. Allerdings können bestimmte Gerätekategorien (z. B. SSRE, HFD) die Benennung eines lokalen Vertreters in Japan für die Registrierung erfordern.
→ Siehe: Regulatorischer Rahmen / Anwendungsbereich und Geltungsbereich

Werden internationale Prüfberichte akzeptiert?

Ja – die Prüfungen müssen in der Regel in nach ISO/IEC 17025 akkreditierten Laboren erfolgen und von einer in Japan registrierten Zertifizierungsstelle (RCB) validiert werden. Im Rahmen der Mutual Recognition Agreements (MRA) mit der EU und den USA können akkreditierte internationale Prüfberichte anerkannt werden, sofern sie den japanischen Standards entsprechen.


Wichtig: Seit 2021 ist unsere Tochtergesellschaft KL-Certification GmbH als offizielle RCB nach dem Radio Law und dem Telecommunications Business Law in Japan benannt. Damit können wir internationale Prüfberichte aus unseren eigenen akkreditierten Laboren direkt validieren und die erforderlichen japanischen Zertifikate ausstellen – ohne Unsicherheiten oder doppelte Prüfungen in Japan.
→ Siehe: MIC-Zertifizierungsprozess

Läuft die Zertifizierung ab?

Nein. MIC-Zertifikate laufen nicht ab, solange das Produkt technisch unverändert bleibt. Jede wesentliche Änderung (z. B. Antenne, Frequenz, Ausgangsleistung, Firmware) erfordert jedoch eine Neubewertung.
→ Siehe: Laufende Konformität & Marktüberwachung

Wann ist ein lokaler Vertreter erforderlich?

Ein lokaler Vertreter ist erforderlich für:

  • High-Frequency Devices (HFD)

  • Extremely Low-Power Devices (ELP) mit freiwilliger Registrierung

  • Special Specified Radio Equipment (SSRE)

  • Bestimmte Telekommunikationsendgeräte nach dem Telecommunications Business Law

→ Siehe: Anwendungsbereich und Geltungsbereich / Regulatorischer Rahmen

Was ist das Giteki-Zeichen und wie muss es angebracht werden?

Das Giteki-Zeichen besteht aus der von MIC vergebenen Zertifizierungsnummer und muss sichtbar am Gerät angebracht werden. Bei sehr kleinen Geräten können e-Labeling oder eine Kennzeichnung in der Anleitung zulässig sein.
→ Siehe: Kennzeichnungsanforderungen nach Gerätekategorie

Was passiert, wenn ich die Firmware nach der Zertifizierung aktualisiere?

Firmware-Änderungen, die das HF-Verhalten oder die für die Konformität relevanten Geräteeigenschaften beeinflussen, können eine Neubewertung oder Re-Zertifizierung erforderlich machen. Änderungen sollten unbedingt vor der Markteinführung geprüft werden.
→ Siehe: Laufende Konformität & Marktüberwachung / Zertifikatsgültigkeit & Erneuerungen

Welche Risiken bestehen bei Nicht-Konformität?

MIC führt stichprobenartige Marktüberwachungen durch. Werden Abweichungen festgestellt, können folgende Konsequenzen drohen:

  • Produktrückrufe

  • Widerruf der Zertifizierung

  • Bußgelder oder Importbeschränkungen

→ Siehe: Laufende Konformität & Marktüberwachung

Was ist der Unterschied zwischen Type Certification und Batch Certification bei MIC?

Nach dem japanischen Radio Law existieren zwei Zertifizierungsschemata:

  • Type Certification gilt für Serienprodukte. Sobald ein Muster genehmigt ist, können alle identischen Geräte mit derselben Zertifizierungsnummer vermarktet werden. Der Hersteller ist für die Anbringung des Giteki-Zeichens verantwortlich.

  • Batch Certification gilt für Kleinserien oder Sonderanfertigungen. Jede Einheit oder Produktionscharge muss durch die RCB geprüft werden, die die Zulassungsnummer vergibt. Der Hersteller (oder Importeur) bleibt für die Kennzeichnung verantwortlich.

Batch Certification wird häufig für Prototypen und Spezialaufträge genutzt. Für Serienprodukte ist die Type Certification der bevorzugte und effizientere Weg.

Wenn ich ein vor-zertifiziertes Funkmodul verwende – brauche ich trotzdem eine MIC-Zertifizierung?

Formell ja. Nach dem japanischen Radio Law muss auch das Endprodukt, das ein Funkmodul integriert, eine eigene Zertifizierung erhalten.

In manchen Fällen, wenn die Integration die HF-Eigenschaften des Moduls nicht verändert, kann die Genehmigung vereinfacht und der Prüfaufwand reduziert werden. Ob dies zutrifft, muss mit der zuständigen RCB bestätigt werden. Wir unterstützen Sie dabei, die Anforderungen für Ihr Design zu klären und unnötige Prüfungen zu vermeiden.
→ Siehe: Anwendungsbereich und Geltungsbereich

Was bedeutet das [T] im Giteki-Zeichen bei Telekommunikationsgeräten?

Das [T] im Giteki-Zeichen zeigt an, dass das Gerät zusätzlich zum Radio Law auch dem Telecommunications Business Law (TBL) entspricht. Es gilt für Telekommunikationsendgeräte, die an öffentliche Netze angeschlossen werden, z. B. kabelgebundene Telefone, DSL-Modems oder Mobilfunk-Router.
→ Siehe: Kennzeichnungsanforderungen nach Gerätekategorie

Benötigen Sie Unterstützung?

Unsere Experten begleiten Sie umfassend bei der MIC-Zertifizierung in Japan – von der Prüfungskoordination und Dokumentation bis zur Giteki-Kennzeichnung und Nachzertifizierung.

MIC-Zertifizierungsservices

Weiterführende Quellen & Offizielle Ressourcen

Offizielle MIC-Ressourcen

Zusätzliche Ressource

  • TAMSys von IB-Lenhardt AG – Type Approval Management System

    Zentrale Compliance-Plattform für Zertifikatsverwaltung, regulatorische Daten und Giteki-Nummernmanagement. → TAMSys – Type Approval Management System

Dies ist eine kuratierte Auswahl wichtiger Quellen. Für vollständige und aktuelle regulatorische Dokumentationen verweisen wir auf die offiziellen Portale der zuständigen Behörden. Alle Referenzen wurden im August 2025 geprüft.

Überprüft und aktualisiert am 20. August 2025 vom IBL-Editors Team Feedback zu diesem Artikel geben