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Kennzeichnung mit ANATEL-Label

Kurzübersicht

Kennzeichnungspflicht

Nach erfolgreicher ANATEL-Zulassung erhält jedes zertifizierte Produkt eine eindeutige Homologationsnummer (z. B. 12345-24-9876).
Diese Nummer muss dauerhaft am Gerät angebracht werden und entspricht dem offiziellen Eintrag im Zertifizierungsregister von ANATEL (SGCH – Sistema de Gestão de Certificação e Homologação).

Ein vollständiges ANATEL-Label enthält in der Regel:

  • das ANATEL-Logo

  • die Homologationsnummer

  • einen Barcode (falls zutreffend)

ANATEL-Label
Typisches ANATEL-Label mit Logo, Homologationsnummer und Barcode. Der Barcode ist optional, wird aber häufig zur Rückverfolgbarkeit und Logistik eingesetzt.

Labelplatzierung

Das ANATEL-Label muss:

  • gut sichtbar und lesbar sein

  • dauerhaft befestigt sein (z. B. gedruckt, graviert oder als haftender Aufkleber)

  • direkt am Gehäuse des Geräts angebracht werden

Typische Positionen für das Label sind:

  • die Rückseite oder Unterseite des Geräts

  • das Batteriefach (sofern für den Nutzer zugänglich)

  • das Typenschild oder das Gerätegehäuse

Typische Kennzeichnungsfehler

Häufige Fehler bei der ANATEL-Kennzeichnung sind:

  • Ungeeignete Platzierung: Das Label befindet sich an einer Stelle, die nicht dauerhaft oder nicht gut sichtbar ist.

  • Unvollständige Angaben: Die erforderliche Homologationsnummer fehlt oder ist falsch formatiert.

  • Nicht dauerhafte Kennzeichnung: Das Label löst sich leicht oder verblasst – etwa durch ungeeignete Materialien oder Aufbringungsmethoden.

  • Nicht genehmigtes E-Label: Die digitale Kennzeichnung wurde ohne explizite Freigabe durch das OCD verwendet oder entspricht nicht den Usability-Vorgaben.

Es ist wichtig, die Labelanforderungen bereits im Rahmen der Dokumentationsprüfung zu verifizieren.
Bei Unsicherheiten sollte stets Rücksprache mit dem OCD gehalten werden, bevor das Produkt final gefertigt oder importiert wird.

Ausnahmen und manuelle Kennzeichnung

Wenn ein Produkt zu klein ist oder technisch keine vollständige Kennzeichnung zulässt:

  • kann das vollständige Label stattdessen im Benutzerhandbuch abgebildet werden

  • sollte die Homologationsnummer dennoch – wenn technisch möglich – am Produkt selbst erscheinen

Beispiele:

  • Bei kompakten Funkmodulen oder Kleingeräten wird häufig nur die ID (z. B. ANATEL: 12345-24-9876) direkt am Gerät angegeben, während das vollständige Label in der Dokumentation erscheint.

  • Für Automotive-Module, die nicht direkt zugänglich sind, kann die Kennzeichnung im Fahrzeughandbuch erfolgen.

Elektronische Kennzeichnung (E-Label)

Eine elektronische Kennzeichnung ist zulässig, wenn das Gerät über eine geeignete Benutzeroberfläche verfügt – z. B. Display oder Konfigurationsmenü.

Voraussetzung:
Das verwendete E-Label muss vom OCD im Rahmen des Zertifizierungsverfahrens genehmigt werden und bestimmte Bedienbarkeitskriterien erfüllen.

Technische Anforderungen für E-Labels

Ein E-Label gilt als konform, wenn:

  • es in höchstens drei Schritten vom Hauptmenü aus erreichbar ist

  • kein Passwort, Plug-in oder Zubehör erforderlich ist

  • es werksseitig implementiert und nachträglich nicht änderbar ist

  • es auch nach Werksreset erhalten bleibt

  • es im Benutzerhandbuch und zum Zeitpunkt des Kaufs referenziert ist

  • bei Serienimporten zusätzlich eine temporäre physische Kennzeichnung (z. B. Transportaufkleber) verwendet wird

Freigabe des Labels im Zertifizierungsprozess

Die Position und Gestaltung des Labels müssen bereits während der Zertifizierung abgestimmt und dokumentiert werden.


Folgende Punkte sind zu beachten:

  • Produktfotos müssen die vorgesehene Labelposition deutlich zeigen

  • Das Labeldesign (Grafik mit Logo, ID, ggf. Barcode) ist beim OCD einzureichen

  • Änderungen am Label nach der Zertifizierung – etwa neue Platzierung oder geändertes Layout – müssen dem OCD gemeldet werden

  • Bei relevanten Änderungen ist eine Anpassung des Konformitätszertifikats erforderlich

EAN-Codes und Produktdatenbank

Für jedes zertifizierte Modell ist ein individueller EAN-Code erforderlich. Dieser wird über GS1 Brasil vergeben – die offizielle Vergabestelle für Artikelnummern und Barcodes in Brasilien.


Die EAN-Codes erfüllen mehrere Zwecke:

  • sie sind mit der ANATEL-Homologationsnummer verknüpft

  • sie werden im SGCH-System (Sistema de Gestão de Certificação e Homologação) registriert

  • sie sind Voraussetzung für die Zollabfertigung und die Rückverfolgbarkeit im Handel

Zuständigkeit für die Kennzeichnung

Die Verantwortung für die korrekte Anbringung des Labels hängt vom Produkttyp und der Einfuhrsituation ab:

  • bei in Brasilien hergestellten Produkten: der Hersteller

  • bei importierten Geräten: der rechtliche Vertreter oder Importeur

  • bei nicht kommerzieller Einfuhr: in Ausnahmefällen der Endnutzer, sofern dies von ANATEL ausdrücklich zugelassen ist

Alle Beteiligten sind verpflichtet, sicherzustellen, dass das Produkt vor dem Inverkehrbringen oder der Inbetriebnahme korrekt gekennzeichnet ist.

Die Art der Kennzeichnung hängt zudem von den physikalischen Eigenschaften und dem Integrationskontext des Geräts ab.

Praxisbeispiele zur Kennzeichnung

Die konkrete Umsetzung der ANATEL-Kennzeichnung hängt vom Gerätetyp und seiner Bauform ab. Die folgende Übersicht zeigt typische Beispiele:

Gerätetyp Details
Smart Speaker Labelposition: Unterseite des Geräts
Hinweise: Vollständiges Label mit ANATEL-ID und ggf. Barcode
Eingebautes Funkmodul Labelposition: Modulgehäuse oder ID-Print
Hinweise: Vollständiges Label ggf. im Handbuch, reduzierte Form am Modul zulässig
Automobilmodul Labelposition: Benutzerhandbuch des Fahrzeugs
Hinweise: Keine Sichtbarkeit für Endnutzer, Label nur in Dokumentation erforderlich
Smartwatch (E-Label) Labelposition: Gerätemenü (Display)
Hinweise: Elektronisches Label mit OCD-Freigabe, referenziert im Handbuch
Gerätetyp Labelposition Hinweise
Smart Speaker Unterseite des Geräts Vollständiges Label mit ANATEL-ID und ggf. Barcode
Eingebautes Funkmodul Modulgehäuse oder ID-Print Vollständiges Label ggf. im Handbuch, reduzierte Form am Modul zulässig
Automobilmodul Benutzerhandbuch des Fahrzeugs Keine Sichtbarkeit für Endnutzer, Label nur in Dokumentation erforderlich
Smartwatch (E-Label) Gerätemenü (Display) Elektronisches Label mit OCD-Freigabe, referenziert im Handbuch

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Wir unterstützen Sie bei der Prüfung und Dokumentation des ANATEL-Labels – im Rahmen Ihres Zertifizierungsprojekts für den brasilianischen Markt. → ANATEL-Zertifizierung für Brasilien

Überprüft und aktualisiert am 30. Mai 2025 vom IBL-Editors Team Feedback zu diesem Artikel geben