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Orthogonal Frequency Division Multiplexing (OFDM)

OFDM (Orthogonal Frequency Division Multiplexing) ist ein digitales Mehrträger-Modulationsverfahren, bei dem ein Datenstrom parallel auf viele schmalbandige, orthogonale Subträger verteilt wird. Die Technik wurde entwickelt, um Interferenzen zu minimieren und Mehrwegeausbreitung in drahtlosen Systemen zu kompensieren. Die parallele Übertragung erhöht die Robustheit gegenüber frequenzselektiver Dämpfung und vereinfacht die Kanalentzerrung im Empfänger.

Technische Merkmale

  • Orthogonalität
    Die Subträger sind im Frequenzbereich so dicht beieinander angeordnet, dass sie sich überlappen, sich durch ihre Orthogonalität jedoch nicht gegenseitig stören. Dies maximiert die spektrale Effizienz.

  • Subträger und Modulation
    Ein typischer 20 MHz-OFDM-Kanal nutzt mehrere Dutzend bis Hunderte Subträger. Diese werden adaptiv mit Modulationsarten wie QPSK, 16-QAM oder 64-QAM belegt, abhängig von der Kanalqualität zur Optimierung von Datenrate und Zuverlässigkeit.

  • IFFT/FFT-Verarbeitung
    Das OFDM-Signal wird am Sender mithilfe einer inversen schnellen Fourier-Transformation (IFFT) erzeugt und am Empfänger durch eine schnelle Fourier-Transformation (FFT) ausgewertet. Dies ermöglicht eine effiziente Implementierung in digitalen Signalprozessoren (DSPs) oder vergleichbarer Hardware.

  • Guard-Intervall / Zyklisches Präfix
    Zur Vermeidung von Inter-Symbol-Interferenz (ISI) infolge von Mehrwegeausbreitung wird jedem OFDM-Symbol ein Guard-Intervall in Form eines zyklischen Präfixes vorangestellt.

Abgrenzung

FDM vs. OFDM

Klassisches Frequency Division Multiplexing (FDM) nutzt separierte Träger mit Schutzbändern. OFDM verwendet eng beieinanderliegende, orthogonale Subträger ohne Schutzband – das steigert die Bandbreiteneffizienz.

OFDM vs. OFDMA

OFDMA ist die Mehrbenutzer-Erweiterung von OFDM. Dabei werden Subträgergruppen (Resource Units) dynamisch mehreren Endgeräten zugewiesen und ermöglichen parallele Kommunikation.

Anwendungsbeispiele

  • WLAN: Eingesetzt in Wi-Fi 4 (802.11n) und Wi-Fi 5 (802.11ac) zur Modulation der PHY-Schicht

  • Mobilfunk: LTE-Downlink basiert auf OFDM, der Uplink auf SC-FDMA

  • Digitales Fernsehen: Verwendet in DVB-T und DVB-T2

  • Powerline-Kommunikation: Eingesetzt in Standards wie HomePlug

  • 5G NR: Nutzt skalierbares OFDM mit variabler Subträgerabstandswahl für unterschiedliche Frequenzbänder und Anforderungen an Datenrate und Latenz (z. B. eMBB und URLLC)

Überprüft und aktualisiert am 12. Juni 2025 vom IBL-Editors Team Feedback zu diesem Artikel geben