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Phasenmodulation (PM)

Die Phasenmodulation (PM) ist eine Form der Winkelmodulation, bei der die Phase einer Trägerwelle proportional zur Momentanamplitude eines Modulationssignals verändert wird. Obwohl die nominale Trägerfrequenz konstant bleibt, führt die Phasenvariation zu Momentanfrequenzänderungen, da die Frequenz die zeitliche Ableitung der Phase ist.

Mathematische Darstellung

Das PM-Signal wird beschrieben durch:

s(t) = A_c · cos(ω_c t + k_p · m(t))


mit:

  • s(t): moduliertes Signal

  • A_c: Amplitude der Trägerwelle

  • ω_c: Kreisfrequenz der Trägerwelle

  • k_p: Phasensensitivität (rad/V)

  • m(t): Modulationssignal

  • t: Zeit

Die Momentanfrequenz ergibt sich zu:

ω(t) = ω_c + k_p · d/dt m(t)


Dies zeigt, dass PM Frequenzänderungen verursacht, die von der Ableitung des Modulationssignals abhängen.

Modulationsindex

Der Modulationsindex der Phasenmodulation ist definiert als:

β = k_p · A_m


mit:

  • A_m: Spitzenamplitude des Modulationssignals

Im Gegensatz zur FM ist der Modulationsindex bei PM unabhängig von der Modulationsfrequenz.

Spektrale Eigenschaften

PM-Signale erzeugen einen Träger und mehrere Seitenbänder. Die Amplituden dieser Komponenten werden durch Besselfunktionen bestimmt. Die belegte Bandbreite steigt mit:

  • dem Modulationsindex β

  • dem Signalinhalt bzw. der Signalform

PM benötigt typischerweise weniger Bandbreite als FM, jedoch mehr als AM.

Technischer Vergleich: PM vs. FM

Aspekt Phasenmodulation (PM) Frequenzmodulation (FM)
Variation Trägerphasenlage Trägerfrequenz
Momentanfrequenz Proportional zu d/dt m(t) Proportional zu m(t)
Modulationsindex β = kp × Am β = Δf / fm
Frequenzabweichung Abhängig von der Signalsteilheit Abhängig von der Signalamplitude
Mathematischer Zusammenhang PM = FM mit integriertem Signal FM = PM mit differenziertem Signal
Analoganwendung Selten Gängig (z. B. UKW-Radio)
Relevanz im Digitalbereich Grundlage für PSK, QPSK, 8-PSK Grundlage für FSK

Dieser Vergleich zeigt die wichtigsten technischen Unterschiede zwischen Phasen- und Frequenzmodulation.

Aspekt Details
Phasenmodulation (PM)
Variation Trägerphasenlage
Momentanfrequenz Proportional zu d/dt m(t)
Modulationsindex β = kp × Am
Frequenzabweichung Abhängig von der Signalsteilheit
Mathematischer Zusammenhang PM = FM mit integriertem Signal
Analoganwendung Selten
Relevanz im Digitalbereich Grundlage für PSK, QPSK, 8-PSK
Frequenzmodulation (FM)
Variation Trägerfrequenz
Momentanfrequenz Proportional zu m(t)
Modulationsindex β = Δf / fm
Frequenzabweichung Abhängig von der Signalamplitude
Mathematischer Zusammenhang FM = PM mit differenziertem Signal
Analoganwendung Gängig (z. B. UKW-Radio)
Relevanz im Digitalbereich Grundlage für FSK

Dieser Vergleich zeigt die wichtigsten technischen Unterschiede zwischen Phasen- und Frequenzmodulation.

Anwendungen

PM wird hauptsächlich verwendet in:

  • Digitalen Modulationsverfahren (z.B. BPSK, QPSK)

  • RFID und NFC

  • Satellitenkommunikation und optischen Systemen

  • Radarsignalverarbeitung

  • Hochgeschwindigkeitsmodems

  • FM-Synthese (auf Basis mathematischer Äquivalenz)

Beispiel: BPSK

Beim Binary Phase Shift Keying (BPSK) erzeugt ein binäres Modulationssignal m(t) mit den Werten ±1:

  • m(t) = +1 → Phase = 0°

  • m(t) = –1 → Phase = 180°

Das modulierte Signal lautet:

s(t) = A_c · cos(ω_c t + π · (1 – m(t))/2)

Vorteile und Einschränkungen

Vorteile:

  • Unempfindlich gegenüber Amplitudenrauschen

  • Hohe spektrale Effizienz (besonders bei digitaler Anwendung)

  • Phasenkontinuität kann spektrale Ausweitung verringern

Einschränkungen:

  • Komplexe Demodulation (erfordert Phasenreferenz)

  • Empfindlichkeit gegenüber Phasenrauschen

  • Im Analogbereich wenig verbreitet (z.B. Audio)

Überprüft und aktualisiert am 12. Juni 2025 vom IBL-Editors Team Feedback zu diesem Artikel geben