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Spurious Emission

Spurious Emissions sind unerwünschte Hochfrequenzemissionen (RF), die außerhalb von ±250 % der notwendigen Bandbreite eines Senders auftreten und keine nützlichen Informationen übertragen. Gemäß ITU-R SM.329 umfassen sie Harmonische, Intermodulationsprodukte, parasitäre Signale und Artefakte durch Frequenzumsetzung. Spurious Emissions bilden eine Unterkategorie der unerwünschten Aussendungen, neben Out-of-Band-Emissionen.

Ursachen für Spurious Emissions

Typische Quellen sind:

  • Harmonische der Trägerfrequenz

  • Intermodulationsprodukte durch nichtlineare Mischvorgänge

  • Oszillatorleckströme (z. B. aus PLLs oder lokalen Oszillatoren)

  • Taktfrequenz-Harmonische in digitalen Transceivern

  • Modulationsartefakte durch unzureichende Filterung oder Nichtlinearitäten

Messung und Grenzwerte

Messgrößen:

  • dBm – absolute leitungsgebundene Leistung

  • dBc – Leistung relativ zum Träger

  • µV/m – elektrische Feldstärke bei abgestrahlten EMV-Prüfungen

Messaufbauten:

  • Leitungsgebundene Messung über RF-Anschlüsse und Abschlusswiderstände

  • Abgestrahlte Messung in halbfeldfreien Kammern mit kalibrierten Antennen

Beispiele für Grenzwerte von Spurious Emissions:

  • 3GPP TS 25.104: –36 dBm im Bereich 9 kHz–150 kHz

  • ETSI EN 301 390: –30 dBm im Bereich 1 GHz–12,75 GHz

  • ITU (Satellitendienste): –70 dBm oberhalb von 21,2 GHz

  • 5G NR FR2: Messungen können sich bis auf das 5-Fache der Trägerfrequenz im mmWave-Bereich erstrecken

Einige Normen fordern Prüfungen sowohl während aktiver Übertragung als auch im Leerlaufmodus.

Regulatorische Relevanz

Spurious Emissions sind ein zentrales Kriterium für die Funkzulassung und werden reguliert durch:

  • ETSI-Normen: EN 300 328, EN 301 489, EN 301 390

  • FCC: Part 15.209, Part 22, Part 24

  • ISED Kanada: RSS-Gen, RSS-210

  • Japan (MIC): Verordnung 88

  • International: ITU-R SM.329, CEPT/ERC-Empfehlung 74-01

Nichtkonformität kann zu Prüfungsfehlern, Störungsmeldungen oder Einschränkungen beim Marktzugang führen.

Anwendungsbereiche

Spurious-Emission-Tests sind erforderlich für:

  • Drahtlose Module (z. B. Wi-Fi, Bluetooth, UWB)

  • Basisstationen und 5G-Funksysteme

  • Medizinische HF-Geräte

  • Radarsysteme und V2X-Kommunikationssysteme im Automobilbereich

  • Satelliten- und Telemetriesender

  • RF-Entwicklungs- und Evaluierungsplattformen

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Überprüft und aktualisiert am 27. Mai 2025 vom IBL-Editors Team Wie hilfreich war dieser Inhalt für Sie?