Prüfling (Device Under Test, DUT)
Ein Prüfling (DUT) ist ein elektronisches Gerät, eine Komponente oder ein System, das im Rahmen eines Prüfverfahrens getestet wird – sei es zur Bewertung der Leistung, Funktionalität oder Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Der Begriff ist zentral in Prüfkontexten von Forschung & Entwicklung (F&E) über Zertifizierungsstellen bis hin zur Serienproduktion.
Einsatz in Prüfverfahren
Der Prüfling steht im Mittelpunkt jeder Messanordnung. Er wird definierten elektrischen, umweltbezogenen oder HF-Bedingungen ausgesetzt, während sein Verhalten überwacht wird. Ziel ist es:
Die Einhaltung von Design- und Regulierungsanforderungen zu überprüfen
Reproduzierbare Testergebnisse sicherzustellen
Eine objektive Leistungsbewertung über mehrere Prüfdurchläufe hinweg zu ermöglichen
Prüfaufbauten sollten stabil, wenn möglich automatisiert und auf anerkannte Referenzstandards rückführbar sein.
Beispiel: Prüfung eines Funkgeräts
Bei Funkprüfungen wird ein Prüfling wie z. B. ein Router auf folgende Kriterien getestet:
Datendurchsatz
Signalstärke und Abstrahlverhalten
Störanfälligkeit
Energieverbrauch
Dazu kommen Messgeräte wie Signalgeneratoren, Spektrumanalysatoren und Netzwerkanalysatoren zum Einsatz – unter kontrollierten Bedingungen zur Erzeugung reproduzierbarer und zertifizierbarer Ergebnisse.
Rolle in Konformitätsbewertung und Qualitätssicherung
Der Begriff DUT ist eng mit der Produktzertifizierung verbunden. Die erzielten Ergebnisse müssen dabei die Einhaltung relevanter Normen belegen, z. B.:
Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV)
HF-Expositionsgrenzwerte
Elektrische Sicherheit (z. B. Isolierung, Erdung)
DUT-Prüfungen sind essenziell in der Produktentwicklung, bei Pre-Compliance-Messungen sowie in der finalen Konformitätsbewertung vor dem Inverkehrbringen.
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Typische Prüfbereiche und rechtliche Grundlagen: