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Kalibrierung von Radarsensoren

Die Kalibrierung von Radarsensoren gewährleistet die genaue Mess- und Abstrahlleistung von automobilen Radarsystemen und unterstützt die Einhaltung regulatorischer Anforderungen wie ECE-R-10 und der Funkanlagenrichtlinie (RED). Sie ist ein wesentlicher Bestandteil der Validierung des Sensorverhaltens unter kontrollierten Prüfbedingungen sowie im Rahmen von Typgenehmigungen.

Anwendungsbereich

Die Kalibrierung betrifft radarbasierte Fahrerassistenzsysteme (z. B. SRR, MRR, LRR) und erfolgt:

  • Während der Entwicklungs- und Integrationsphasen

  • Im Rahmen von Vorkonformitäts- und Zulassungsprüfungen

  • Nach Hardware- oder Softwareänderungen, die das Signalverhalten beeinflussen

Sie stellt sicher, dass Positionierung, Sendeleistung und Distanzmessung unter realen und simulierten Bedingungen korrekt funktionieren.

Wichtige technische Anforderungen

Die Kalibrierung von Radarsensoren dient sowohl der Leistungsvalidierung als auch der regulatorischen Konformität. Zentrale Parameter sind:

  • Sendeleistung: Gemessen mit Spektrumanalysatoren, um die Einhaltung der Grenzwerte gemäß ETSI EN 301 091 und vergleichbaren Standards sicherzustellen

  • Winkelauflösung: Überprüft mit definierten Zielrasterfeldern, um die Fähigkeit des Radarsensors zur Unterscheidung eng benachbarter Objekte zu validieren

  • Reichweiten-Genauigkeit: Ermittelt durch Laufzeitmessungen (Time-of-Flight) mit kalibrierten stationären Zielen

Die Kalibrierung erfolgt typischerweise in kontrollierten Umgebungen mithilfe von Tools wie Radarzielsimulatoren, Trihedral-Reflektoren und Absorberkammern.

Wichtige Kalibrierparameter

Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über häufig bewertete Kalibrierungsparameter im Kontext von Typgenehmigungen und Vorkonformitätsprüfungen. Sie zeigt zudem deren Relevanz in regulatorischen Rahmenwerken oder referenzierten Standards auf.

Parameter Standard Prüfverfahren Regulatorischer Status
Sendeleistung ETSI EN 301 091 Spektrumanalysator (Spitzenleistung) Verpflichtend (RED, ECE-R-10)
Winkelauflösung ISO 17387 Trihedral-Reflektorraster mit 0,1°-Schritten Bedingt erforderlich (ISO-basiert)
Reichweiten-Genauigkeit SAE J3086 Laufzeitmessung mit kalibrierten statischen Zielen Optional (Leistungsprüfung)

Hinweis:

  • Verpflichtend bedeutet, dass diese Parameter ausdrücklich durch gesetzliche Vorgaben wie die RED oder ECE-R-10 gefordert werden.
  • Bedingt erforderlich bezieht sich auf Parameter aus technischen Standards (z. B. ISO), die je nach Systemfunktion (z. B. Spurhalteassistent) verpflichtend werden können.
  • Optional bedeutet, dass diese Parameter typischerweise zur Demonstration der Systemleistung bewertet werden, jedoch keine gesetzliche Pflicht darstellen.
Parameter Details
Sendeleistung Standard: ETSI EN 301 091
Prüfverfahren: Spektrumanalysator (Spitzenleistung)
Regulatorischer Status: Verpflichtend (RED, ECE-R-10)
Winkelauflösung Standard: ISO 17387
Prüfverfahren: Trihedral-Reflektorraster mit 0,1°-Schritten
Regulatorischer Status: Bedingt erforderlich (ISO-basiert)
Reichweiten-Genauigkeit Standard: SAE J3086
Prüfverfahren: Laufzeitmessung mit kalibrierten statischen Zielen
Regulatorischer Status: Optional (Leistungsprüfung)

Hinweis:

  • Verpflichtend bedeutet, dass diese Parameter ausdrücklich durch gesetzliche Vorgaben wie die RED oder ECE-R-10 gefordert werden.
  • Bedingt erforderlich bezieht sich auf Parameter aus technischen Standards (z. B. ISO), die je nach Systemfunktion verpflichtend werden können.
  • Optional bedeutet, dass diese Parameter typischerweise zur Demonstration der Systemleistung bewertet werden, jedoch keine gesetzliche Pflicht darstellen.

Zertifizierung und Konformität

Die Kalibrierung von Radarsensoren unterstützt die formale Prüfung für:

  • ECE-Typgenehmigung gemäß ECE-R-10

  • RED-Konformität hinsichtlich der Sendeverhalten im Funkbereich

  • Nationale Funkzulassungen (z. B. FCC, ISED, MIC, KC)

Obwohl die Kalibrierung kein eigenständiger Zertifizierungsschritt ist, ist sie erforderlich, um die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit offizieller Prüfergebnisse sicherzustellen.

Bedeutung im Produktlebenszyklus

Die Kalibrierung ist über den gesamten Entwicklungs- und Zulassungsprozess hinweg relevant:

  • Entwicklung: Frühe Verifikation der Sensoreigenschaften

  • Vorkonformität: Vorbereitung auf formelle EMV- und Funkprüfungen

  • Typgenehmigung: Zuverlässige Sensorleistung bei regulatorischen Bewertungen

  • Nach Änderungen: Neukalibrierung nach Hardware- oder Softwareupdates

Überprüft und aktualisiert am 27. Mai 2025 vom IBL-Editors Team Wie hilfreich war dieser Inhalt für Sie?