esc zum verlassen

DFS (Dynamic Frequency Selection)

Dynamic Frequency Selection (DFS) ist ein regulatorisches Verfahren, das Funkanlagen im 5 GHz-Band verpflichtet, Radarsignale zu erkennen und automatisch auf andere Kanäle auszuweichen, um Interferenzen zu vermeiden. DFS ist in vielen Ländern vorgeschrieben, um Wetterschutz-, Luftfahrt- und Militär-Radarsysteme zu schützen.

Regulatorische Anforderungen

Geräte, die in DFS-pflichtigen Frequenzbereichen betrieben werden, müssen nationale oder regionale Anforderungen erfüllen:

  • Europäische Union: EN 301 893 (harmonisiert unter der Funkanlagenrichtlinie – RED)

  • Vereinigte Staaten: FCC Part 15 Subpart E (§15.407)

  • Kanada: ISED RSS-247

  • Japan: Technische Anforderungen des MIC für U-NII-Bänder

Betroffen sind vor allem die Subbänder 5,25–5,35 GHz und 5,47–5,725 GHz. Ziel ist es, schädliche Störungen des bestehenden Radarverkehrs zu verhindern.

Funktionsweise von DFS

Eine konforme DFS-Implementierung umfasst folgende Kernfunktionen:

  • Radarerkennung: Erkennung von radarspezifischen Impulsmustern

  • Channel Availability Check (CAC): Passives Abhören vor der ersten Sendung

  • In-Service Monitoring: Fortlaufende Radarerkennung im Betrieb

  • Channel Move und Non-Occupancy: Sofortiger Kanalwechsel und Sperrfrist für betroffene Kanäle

Diese Maßnahmen stellen sicher, dass ein Gerät bei Radarerkennung den Kanal rechtzeitig räumt.

Prüfung und Zertifizierung

DFS-Tests müssen gemäß den detaillierten Vorgaben der zuständigen Behörden erfolgen. Typische Testaspekte sind:

  • Einspeisung standardisierter Radarsignale unter Laborbedingungen

  • Messung der Erkennungszeit und Kanalwechselverzögerung

  • Validierung gegenüber Signalformen und Zeitparametern (z. B. ETSI EN 301 893 Anhang D, FCC KDB 905462)

Die Tests finden meist in halbelliptischen Absorberkammern mit programmierbaren Signalgeneratoren und Spektrumanalysatoren statt.

DFS-Test im Labor

Kurze Demonstration eines DFS-Konformitätstests mit dem Rohde & Schwarz TS8997. Das Video zeigt die Radarerkennung, den Kanalwechsel und das zeitliche Verhalten eines Wi-Fi-Prüflings.

Anwendung in drahtlosen Geräten

DFS ist verpflichtend für lizenzfreie Sender, die in den DFS-regulierten 5 GHz-Bändern betrieben werden, darunter:

  • Wi-Fi Access Points und Router (IEEE 802.11a/n/ac/ax)

  • Unternehmensnetzwerke (Enterprise WLAN-Systeme)

  • Drahtlose Outdoor-Installationen

Geräte, die DFS nicht unterstützen, müssen entweder vollständig auf die Nutzung DFS-regulierter Frequenzbereiche verzichten oder sich auf DFS-ausgenommene Subbänder beschränken, z. B. UNII-1 in den USA.

Sie benötigen eine umfassende WLAN-Prüfung über DFS hinaus?
Erfahren Sie mehr über regulatorische Prüfungen und Leistungsbewertungen von WLAN-Geräten in den Frequenzbändern 2,4 GHz, 5 GHz und 6 GHz in unserer Übersicht: Wi-Fi Testing.

Related Pages

Der Begriff Dynamic Frequency Selection (DFS) steht in engem Zusammenhang mit regulatorischen Prüfungen und drahtlosen Kommunikationsstandards. Die folgenden Seiten bieten weiterführende Informationen und fachlichen Kontext:


Überprüft und aktualisiert am 27. Mai 2025 vom IBL-Editors Team Wie hilfreich war dieser Inhalt für Sie?