Kanalbandbreite (Channel Bandwidth)
Die Kanalbandbreite beschreibt die Breite des Frequenzbereichs, den ein Funksignal belegt. Sie wird in der Regel in Megahertz (MHz) angegeben und bestimmt maßgeblich die spektrale Ausdehnung sowie die maximale Datenübertragungsrate einer drahtlosen Übertragung.
Anwendungsbereich
Die Kanalbandbreite ist ein zentrales Konfigurationsmerkmal im WLAN-Standard. Übliche Werte sind:
20 MHz, 40 MHz, 80 MHz, 160 MHz (z. B. in Wi-Fi 5 / Wi-Fi 6)
320 MHz im neuen Wi-Fi 7 Standard (IEEE 802.11be)
→ Größere Bandbreiten ermöglichen höhere Datenraten, erhöhen jedoch das Risiko von Störungen und Überschneidungen mit benachbarten Kanälen.
Die Nutzung ist durch nationale und internationale Vorschriften geregelt, u. a.:
ETSI: EN 300 328 (2,4 GHz), EN 301 893 (5 GHz), EN 303 687 (6 GHz für Wi-Fi 6E/7)
FCC: 47 CFR Part 15 (z. B. §15.247, §15.407)
ISED: RSS-247 (Kanada)
Technische Anforderungen
Für die Prüfung und Zertifizierung gelten folgende Anforderungen:
Occupied Bandwidth (OBW): Bandbreite, die 99 % der Sendeleistung enthält – muss im Prüfbericht dokumentiert sein.
Emissionsmaske: Legt fest, wie viel Leistung außerhalb der zugewiesenen Bandbreite abgestrahlt werden darf.
Kanalbündelung im 5 GHz-Bereich (z. B. 40 MHz, 80 MHz) erfordert Einhaltung der DFS-Vorgaben und UNII-Subband-Grenzen.
Konformität und Zertifizierung
Für die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen muss die Kanalbandbreite:
Zum Betriebsmodus des Geräts passen (z. B. HT20, HT40, VHT80, EHT320)
Mittels Spektrumanalyse überprüft werden (z. B. OBW oder -6 dB-Bandbreite)
Der jeweiligen Emissionsmaske und Prüfvorgaben entsprechen
Bedeutung für Konfiguration und Prüfung
Gerätekonfiguration: Die Bandbreite muss auswählbar und mit lokalen Vorschriften konform sein.
Prüfung: Messungen von OBW, unerwünschten Aussendungen und Frequenzstabilität basieren auf der eingestellten Bandbreite.
Dokumentation: Regulatorische Prüfberichte müssen die konfigurierte Bandbreite und zugehörige Messergebnisse enthalten.