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International Telecommunication Union (ITU)

Die Internationale Fernmeldeunion (International Telecommunication Union, ITU) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Genf (Schweiz). Sie ist für die weltweite Koordinierung von Telekommunikation und Funkfrequenzmanagement zuständig und fördert die internationale Zusammenarbeit in den Bereichen Frequenzzuweisung, Standardisierung und Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT).

Rolle in der globalen Telekommunikation

Die 1865 gegründete ITU nimmt zentrale Aufgaben wahr:

  • Frequenzmanagement: Zuweisung globaler Funkfrequenzbänder und Satellitenorbitpositionen zur Vermeidung von grenzüberschreitenden Störungen

  • Standardisierung: Entwicklung technischer und betrieblicher Normen für Telekommunikation, Rundfunk und IKT-Netze

  • Entwicklungsförderung: Unterstützung von Staaten beim Ausbau und der Modernisierung ihrer Kommunikationsinfrastruktur

  • Notfallkommunikation: Koordinierung internationaler Maßnahmen bei Katastrophen und Krisen

Die ITU sorgt dafür, dass Technologien über Ländergrenzen hinweg und in verschiedenen Regulierungsumfeldern reibungslos funktionieren.

Struktur und Mitgliedschaft der ITU

Die ITU gliedert sich in drei Hauptbereiche:

  • ITU-R (Radiocommunication): Zuständig für Frequenzzuweisungen und technische Standards (z. B. EIRP-Grenzwerte, Störfestigkeitskriterien)

  • ITU-T (Telecommunication Standardization): Entwicklung technischer Protokolle und Spezifikationen zur weltweiten Interoperabilität

  • ITU-D (Telecommunication Development): Unterstützung von Politik und Infrastrukturaufbau in Schwellen- und Entwicklungsländern

Mitglieder sind:

  • 194 Mitgliedstaaten

  • Über 900 private Unternehmen, Hochschulen und regionale Organisationen

Bedeutung im regulatorischen Kontext

Die ITU bildet den Rahmen für nationale und regionale Regulierungsbehörden wie:

  • FCC (USA)

  • ETSI (Europa)

  • ISED (Kanada)

  • MIC (Japan)

ITU-Vorgaben werden durch das internationale Vertragswerk Radio Regulations sowie die Ergebnisse der alle vier Jahre stattfindenden World Radiocommunication Conferences (WRC) festgelegt. Diese Rahmenbedingungen steuern unter anderem:

  • EIRP- und ERP-Grenzwerte

  • Frequenzzuweisungen für 5G

  • Satellitenkoordination und Orbitnutzung

  • EMF-Grenzwerte und technische Empfehlungen (z. B. ITU-T K.52)

Überprüft und aktualisiert am 27. Mai 2025 vom IBL-Editors Team Wie hilfreich war dieser Inhalt für Sie?